Was ist Glaubern?

Darmentleerung vor dem Fasten

Nach den Entlastungstagen und noch vor Beginn vieler Fastenkuren steht das „Glaubern“ an. Als „Glaubern“ wird die Darmentleerung mittels Glaubersalz bezeichnet. Mit dem Abführen wird der Magen in einer Art Schlafmodus versetzt. Die Hunger Rezeptoren schlummern und senden keine Essgelüste mehr. Desweiteren soll sich der Körper während der Fastenzeit von Stoffwechselrückständen und Giften befreien, dies geschieht weitestgehend über den Darm. Eine vollständige Darmentleerung zu Beginn der Fastenkur ist deshalb eine geeignete Maßnahme, um unbeschwert das Fasten auf sich zu nehmen.

Glaubersalz Anwendung – Wie wird geglaubert?

Wählen Sie den Zeitpunkt des ersten „Glauberns“ so aus, dass keine wichtigen Termine dazwischen kommen. Sie sollten Ruhe, ausreichend Zeit und eine Toilette in der Nähe haben. Nehmen Sie das Glaubersalz am besten gegen die Mittags- oder Nachmittagszeit ein, denn es dauert unterschiedlich lang bis sich die Wirkung einstellt. Wenn Sie erst am Abend glaubern, können Sie unter Umständen nicht schlafen.
Glaubersalz Anwendung

Lösen Sie 2 bis 3 gehäufte Teelöffel Glaubersalz in lauwarmen Wasser auf. Rühren Sie die Mischung mit dem Löffel um und warten Sie so lange (circa 5 bis 10 Minuten), bis sich die Kristalle komplett aufgelöst haben. Anschließend trinken Sie alles zügig in einem Ruck aus.

Vorschicht: Glaubersalz schmeckt sehr bitter und salzig, es ist nicht gerade ein Genuss. Halten Sie zum Nachtrinken eine Tasse starken Pfefferminztee oder eine Zitronenecke zum Reinbeißen bereit.

Glaubersalz entzieht dem Körper viel Wasser, daher sollten Sie nach dem Glaubern noch mindestens 1 Liter Wasser oder dünnen Kräutertee trinken. Bei den meisten Menschen stellt sich nach 1 bis 4 Stunden die Wirkung des Glaubersalzes ein. Es wird in kurzen Abständen zu mehreren durchfallartigen Darmentleerungen führen. Halten Sie sich unbedingt in der Nähe einer Toilette auf.

Wichtig: Das Abführen mit Glaubersalz ist nur zum Fasten geeignet. Es ist nicht zur dauerhaften Einnahme geeignet. Auch bei Verstopfungen sollten Sie zu anderen Mitteln greifen.

Glaubersalz Wirkung

Die Glaubersalzmischung erhöht die Salzkonzentration im Darm erheblich. Das Salz bindet Wasser, dadurch erhöht sich der Flüssigkeitsanteil im Darm und der Stuhldrang wird ausgelöst. Je nachdem, wie viel freie Flüssigkeit Sie im Körper zur Verfügung haben und wie stark Sie auf das Natriumsulfat reagieren, kann es 30 Minuten oder eine halbe Nacht dauern, bis der Darm komplett entleert ist. Wie Sie unter Anwendung von Glaubersalz schon lesen konnten, sollten Sie ausreichend Wasser oder Tee trinken.

Glaubern

Vorsicht: Wenn Sie während des Fasten auf Medikamente angewiesen sind oder die Pille einnehmen, schlucken Sie diese erst nach der kompletten Darmentleerung. Würden die Medikamente schon vorher eingenommen, ist die Wirksamkeit gefährdet, da der größte Teil mit der Darmentleerung ausgespült wird.

Was ist Glaubersalz?

Natriumsulfat ( Na2SO4 ) ist eine Art grobkörniges Pulver, das aus farblosen, fast durchscheinenden Kristallen besteht. Es löst sich in Wasser, wobei es das Wasser abkühlt.

Wo erhalte ich Glaubersalz?

Glaubersalz erhalten Sie in jeder Apotheke. Für das erste Glaubern vor Ihren Fastentagen benötigen Sie in etwa 25 – 30 Gramm, falls Sie während der Fastenzeit noch einmal Glaubern wollen ist es ratsam, sich in der Apotheke gleich 100 Gramm Glaubersalz abwiegen zu lassen. Glaubersalz ist recht günstig, für 100 Gramm zahlen Sie etwa zwei Euro.

Alternative zu Glaubersalz:

Als drastisches Abführmittel ist Bittersalz bekannt. Bittersalz wird häufig bei der Mayr-Kur bevorzugt, beim Fasten kommt es nur selten zur Anwendung.

Kontraindikationen

Wer sollte kein Natriumsulfat zur Darmentleerung einnehmen?

Glaubersalz ist kein Abführmittel, wenn Sie unter Verstopfungen leiden sollten Sie zu anderen Mitteln greifen.

Kinder unter 16 Jahren oder Erwachsene mit eingeschränkter Nierenfunktion, Darmverschluss, ungeklärten Bauchschmerzen, Schwangere oder stillende Frauen sollten kein Glaubersalz zum Abführen verwenden.

Bei Unklarheiten lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten.